Zeitgeschehen

Zum Spiegel-Artikel vom 15.11.2021 mit dem Titel „Waldorfschule und Impfgegner in Steiners Sekte“

Angriffe auf Rudolf Steiner wahrnehmen und für die Seelenentwicklung nutzbar machen

Spontan möchte man bei solch einem diffamierenden Artikel1 – in dem sich hinter einem unschuldig wirkenden und oberflächlichen „Plauderton“ ein mächtiger Angriff verbirgt – eine Richtigstellung verlangen und würde vermutlich dabei seine Kräfte ziemlich verausgaben. Denn schon der Titel verrät, dass kein Interesse an sachlicher Darstellung besteht, sondern eher eine Lust an Häme. Es stellt sich deshalb die Frage wie Angriffe dieser Art, anstatt sich in eine polarisierende Verteidi­gungshaltung drängen zu lassen, unmittelbar für einen Kräfteaufbau genutzt werden können. Wie kann dasjenige, das mit dem Artikel am allermeisten zerstört werden soll, nämlich die Person Rudolf Steiner und die Anerkennung geistiger Zusammenhänge sogar in eine größere Wirksamkeit geführt werden?

Die geisteswissenschaftlichen Aussagen Rudolf Steiners werden in dem Artikel für die Impfskepsis in deutschsprachigen Ländern verantwortlich gemacht. Diese würden durch die Waldorfschulen verbreitet. Jedoch würden vor allem die Kosmetik und Arzneimittel von Weleda, biodynamische Nahrungsmittel, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen und anthroposophische Kliniken auf ungesehene Weise die Menschen mit seinem Gedankengut gegen das Impfen beeinflussen. Eine ernste Gefahr für die allgemeine Gesundheitslage sei damit nun gegeben. Besonders auffällig sind die heftigen Beleidigungen gegenüber Rudolf Steiner und die Versuche ihn als Person lächerlich zu machen. Er wird dem Leser als fachlich inkompetenter, verrückter Mensch dargestellt. Abschlie­ßend verstärkt die Spiegel-Redaktion den Autor des Artikels mit der scheinbar fachlichen Anmer­kung: „…, zudem sind Steiners Äußerungen zum Impfen widersprüchlich.“2

All diese Abwertungen erweckten spontan in mir den Entschluss, Rudolf Steiners Aussagen genau zu studieren, um den Vorwurf der Widersprüchlichkeit sachlich zu klären und vor allem Rudolf Steiner als Menschen und spirituelle Tatsachen tiefer zu erforschen.

Hinsichtlich der aktuell immer polarer werdenden Situation über das Für und Wider des Impfens konnte ich in den Aussagen Rudolf Steiners keine pauschal anwendbare Regel entdecken, sondern eine sehr weit angesetzte und gegliederte Betrachtungsweise. Recht zentral steht die Fragen, welche Bedeutung Krankheiten und Impfungen für die Entwicklung der Seele des einzelnen Menschen haben, auch über den physischen Tod hinaus. Rudolf Steiner unterschied die Existenz und das Wohlbefinden des physischen und vergänglichen Körpers von dem Weiterbestehen und der Ent­wicklung der feineren Seelenanteile des Menschen außerhalb des Körpers nach dem Tode. Alle irdischen Geschehnisse untersuchte er in Hinblick auf die Seele in ihrem gesamten Werdegang auch im Nachtodlichen und ihre förderliche Entwicklung. In der materialistischen Sichtweise steht die physische Existenz in der Mitte und endet mit dem Tod als einem absoluten Endpunkt allen Seins. Daraus folgend wird Rudolf Steiner mit seinen Erkenntnissen zur unsterblichen, unsichtbaren seeli­schen und geistigen Ebene des Menschen als verrückt und mehrfach in dem Artikel als „Spinner“3oder „Großspinner“4betitelt.

In den Persönlichkeiten erkraften die geistigen Impulse

Wenn es gelingt die Person Rudolf Steiner als widersprüchlich und verrückt zu erklären, können alle seine Einsichten in diese unsterblichen übersinnlichen Welten mit Leichtigkeit als Ideen eines kranken Gehirnes, als gefährlicher Irrsinn und damit als nicht real abgetan werden.5 Von solchen Bestrebungen sprach Rudolf Steiner bereits 1917. Im Vortrag vom 27. Oktober drückte er die Be­deutung der Person als Repräsentant des Geistigen aus „Gerade wenn man repräsentative Persön­lichkeiten ins Auge faßt – und in Persönlichkeiten repräsentiert sich ja dasjenige, was an geistigen Impulsen in der Entwickelung kraftet -,…..“6

und wies auf konkrete Beispiele hin:

Begonnen – mehr auf literarischem Gebiete, wo es aber unschädlicher ist – hat ja die Sache schon. Ich habe Sie darauf hingewiesen, daß Schriften sehr gelehrter Mediziner erschienen sind über die Pathologie verschiedener Genies. Sie wissen: Conrad Ferdinand Meyer, Viktor Scheffel, Nietzsche, Schopenhauer, Goethe, alle hat man dadurch als Genies zu begreifen versucht, daß man dieses oder jenes Pathologische in ihnen nachgewiesen hat. Und was das Aufregendste, möchte ich sagen, auf diesem Gebiete ist, das ist, daß man auch den Christus Jesus vom pathologischen Standpunkte aus, die Evangelien vom pathologischen Standpunkte aus zu begreifen versucht hat. Es gibt zwei Schrif­ten heute schon, welche die Entstehung des Christentums zurückführen darauf, daß einmal im Be­ginn der neuzeitlichen Zeitrechnung ein seelisch und geistig unnormaler Mensch gelebt hat, der in Palästina als Jesus herumgegangen ist und aus seinen Seelenkrankheitserscheinungen die Men­schen mit dem Christentum angesteckt hat. Zwei Schriften gibt es auch über die Pathologie des Christus Jesus.“7

Kurz darauf im Vortrag am 6. November 1917 benannte er diese Entwicklung noch einmal recht deutlich: „Es wird die Sehnsucht entstehen, daß allgemeines Urteil wird: Das Spirituelle, das Geistige ist Narretei, ist Wahnsinn!“8 + 9

Rudolf Steiners differenzierte Aussagen zur Impfung

Rudolf Steiner blickte aus verschiedenen Perspektiven auf die Frage des Impfens. Er berücksichtig­te physische, seelische und geistige, auch soziale Aspekte und erforschte diese in ihren komplexen Zusammenhängen. Dadurch eröffnete er einen ganzheitlichen weiten Blick. Verschiedene Aussagen zum Impfen machte Rudolf Steiner speziell hinsichtlich der Pockenkrankheit, mit der er mehrfach konfrontiert war. Er sah die Gefahr bei der Pocken-Impfung vor allem auf der seelischen Ebene, und zwar darin dass der Mensch durch die Impfung in seinem Fühlen materialistischer wird und sich dadurch in seiner Entwicklung von der geistigen Ebene des Lebens entfernt. „Er wird konstitu­tionell materialistisch, er kann sich nicht mehr erheben zum Geistigen. Das ist das Bedenkliche bei der Impfung.“10

Er stellte diese Erkenntnis aber nicht als dogmatische Forderung gegen das Impfen auf, sondern differenzierte sehr genau nach den unterschiedlichen Ebenen und Lebensumständen. Bewegen sich die Erziehung und die gesamten Lebensumstände des Menschen schon in sehr materialistischen Bahnen, dann sah er diese Gefahr im Impfen, während er die gleiche Impfung ohne schädliche Wir­kung beschreibt, wenn die seelische und geistige Ebene des menschlichen Daseins das tägliche Le­ben durchdringt. „Sehen Sie, wenn man jemand impft, und man hat den Betreffenden als Anthropo­sophen und erzieht ihn anthroposophisch, so schadet es nichts. Es schadet nur denjenigen, die mit vorzugsweise materialistischen Gedanken heranwachsen. Da wird das Impfen zu einer Art ahrima­nischer22 Kraft; der Mensch kann sich nicht mehr erheben aus einem gewissen materialistischen Fühlen. Und das ist doch eigentlich das Bedenkliche an der Pockenimpfung, …“11 + 21

Trotz dieser Einsicht empfahl er in bestimmten Fällen das Impfen. Ein Zuhörer im Vortrag hatte ihn gefragt, was man denn tun solle, wenn eine ganzheitliche Erziehung mit seelischen und geistigen Bezügen schwierig oder nicht erwünscht sei. Rudolf Steiner antwortete, dass man dann impfen müsse. Auch wenn auf der seelischen Ebene eine ungünstige Wirkung entsteht, sah er es für den Arzt als erste Verpflichtung, das Leben zu erhalten.

“Da muß man eben impfen. Es bleibt nichts anderes übrig. Denn das fanatische Sichstellen gegen diese Dinge ist dasjenige, was ich, nicht aus medizinischen, aber aus allgemein anthroposophi­schen Gründen, ganz und gar nicht empfehlen würde. Die fanatische Stellungnahme gegen diese Dinge ist nicht das, was wir anstreben, sondern wir wollen durch Einsicht die Dinge im Großen anders machen. Ich habe das immer, wenn ich mit Ärzten befreundet war, als etwas zu Bekämpfen­des angesehen, zum Beispiel bei Dr. Asch, der absolut nicht geimpft hat. Ich habe das immer be­kämpft. Denn wenn er nicht impft, so impft eben ein anderer. Es ist ein völliges Unding, so im einzelnen fanatisch vorzugehen.“12

Diese Zitate zeigen Rudolf Steiner, meiner Wahrnehmung nach, weder als Befürworter noch als Gegner des Impfens, sondern als jemanden, der jeweils alle Umstände – geistig wie physisch – sorgfältig erforschte und berücksichtigte und daraus die günstigsten Schritte für eine Entwicklung aufzeigte. Dieses differenzierte Anschauen erscheint mir als eine sehr hohe Qualität, die mit Wider­sprüchlichkeit nicht das Geringste zu tun hat. Es lag ihm offensichtlich fern Dogmen zu erschaffen, sondern er strebte nach Einsicht in die Ereignisse und nach dementsprechend neuen Handlungsmög­lichkeiten: „… wir wollen durch Einsicht die Dinge im Großen anders machen.“13

Ansteckungsgefahr bei der Pockenerkrankung – furchtloser Forschergeist Rudolf Steiners

Auch in Bezug auf den Umgang mit der großen Ansteckungsgefahr durch die Pocken errichtete Rudolf Steiner kein Dogma. Einmal betonte er die Schutzwirkung des Bewusstseins und bei einer zweiten Pockenepidemie ließ er sich selbst impfen.

Man kann sagen, daß die Ansteckungsgefahr doch eine außerordentlich starke ist bei der Pocken­erkrankung. Nur sollte man nicht so leichtsinnig sein, just immer gleich an physische Vermittlung zu denken bei der Übertragung, sondern es sind sogar bei der Pockenerkrankung besonders stark vorliegend die psychischen Anlagen. Dafür könnte ein Beweis der sein, daß man sich sehr gut schützen kann, wenn man in der Lage ist, sich in rechter Art abzuschließen. Ich darf darüber des­halb sprechen, weil ich einmal als zweiundzwanzigjähriger Mensch … einen Schüler unterrichtet habe, dessen Mutter mit schwarzen Pocken unmittelbar daneben lag, nur durch eine spanische Wand getrennt von der Stube, in der ich meinen Unterricht gab. Ich habe nichts dagegen gemacht, habe den Unterricht die ganze Zeit fortgesetzt, bis die Mutter wieder gesund geworden ist. Aber ich habe das ganz gern getan, namentlich auch, um zu sehen, wie man sich schützen kann, wenn man absolut den Pockenkranken, also auch den an schwarzen Pocken Erkrankten, nimmt ganz objektiv wie ein anderes Objekt, wie einen Stein oder einen Strauch, dem gegenüber man gar keine weiteren Furchtgefühle noch sonst psychische Regungen hat, sondern ihn nimmt als eine objektive Tatsache. Da ist in der Tat der Ansteckungsgefahr in hohem Maße zu begegnen. Daher kann schließlich der psychische Faktor auch bei der Ansteckung stark mitspielen.“14

Sich abzuschließen meinte Rudolf Steiner ganz offensichtlich nicht im Sinne eines sich Ver-schlie­ßens, eines sich Abwendens und Wegschauens. Denn er spricht von einem furchtlosen objektiven Gegenübertreten, einem Hinschauen, einem den objektiven Tatsachen mit wachem Bewusstsein gegenüber treten, ohne Angst aufkommen zu lassen. Dies schließe den Menschen „in rechter Art“ ab, also nicht in seiner Wahrnehmung und interessierten Anteilnahme nach außen, sondern diese Aktivität verschließt ihn gegen das Eindringen der Viren. Ängste sind bekanntermaßen schwächend und öffnen den Menschen für die Viren, machen ihn anfälliger. Diesen vor allem psychischen Faktor in Bezug auf eine Ansteckungsgefahr bei Pocken erwähnte Rudolf Steiner mehrmals.

Im Jahre 1917 ließ sich Rudolf Steiner selbst gegen Pocken impfen.15 Lässt sich daraus ein Wider­spruch zu seiner eigenen Erfahrung aus dem Jahre 1883 mit der an schwarzen Pocken erkrankten Mutter seines Schülers konstatieren? Er veranlasste auch die Impfung im anthroposophischen Kin­derhort – dem er in den Kriegsjahren Teile seiner Wohnung zur Verfügung gestellt hatte – für die Kinder, die Mitarbeiter und auch seine Frau ließ sich impfen. Entschied er es, weil seine Frau und er körperlich zu sehr geschwächt waren (1917 zählt zu den schlimmsten Hungerjahren des Krieges; insgesamt verhungerte eine dreiviertel Million Menschen in diesem Krieg, ein Großteil in Berlin16)? Wollte er die Wirkung der Impfung an sich selbst erforschen und ging er davon aus, dass er Impf­schäden infolge seiner anhaltenden geisteswissenschaftlichen Forschungstaktivität überwinden werde? Wollte er dogmatischen Impfgegnern in diesen gesundheitlich extrem belasteten Zeiten den Wind aus den Segeln nehmen? Rudolf Steiner schnellfertig Widersprüche zu unterstellen, ohne seine Gedanken ernsthaft zu erforschen, verrät eine grundsätzliche Abwehr zu der Fähigkeit die Dinge nach geistig-physischen Kriterien differenziert darzustellen.

Der Spiegel-Artikel möchte Rudolf Steiner und damit die Anerkennung einer geistigen Wirklichkeit vernichten – tatsächlich ermöglicht er mir, dass geistige Erkenntniskraft mir näher ins Bewusstsein rückt

Dem Spiegel-Artikel verdanke ich diese sehr intensive Auseinandersetzung und Begegnung mit Rudolf Steiner und seinen Erkenntnissen zum Impfen. Sehr eindrücklich erschien mir beim Lesen seiner verschiedenen Aussagen, wie Rudolf Steiner die Verhältnisse immer wieder ganz neu er­forschte und beurteilte. Gerade die Suche nach den Widersprüchlichkeiten lies mich die Absätze sehr genau und wiederholt lesen und gedanklich bewegen bis sich mir seine Aussagen im jeweiligen Kontext und in ihren wechselseitigen Bezügen logisch erschlossen. Souverän, in großer Freiheit denkend zeigt sich die Persönlichkeit Rudolf Steiner in meiner Empfindung.

Was würde geschehen, wenn infolge einer verstärkten Wahrnehmung zu Rudolf Steiner diese Sub­stanz der Freiheit des eigenständigen und unabhängigen Erkennens der geistigen und irdischen Vor­gänge in vielen Personen erkraften würde?

Wie ließe sich seinem Beispiel folgend die aktuelle Corona-Situation im individuellen Forschen nach ihren seelisch-geistigen Bezügen betrachten? Das Covid19-Virus ist ein anderes Virus als das Pockenvirus und die Zeit 100 Jahre später ist ökonomisch, gesellschaftlich und auch bewusstseins­mäßig eine völlig andere geworden. Pockenimpfstoffe waren bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts in ihrer Wirkung belegt,17 während für die vollkommen neue Generation der mRNA-Impfstoffe solche Erkenntnisse noch gar nicht vorliegen können. Lebendimpfstoffe basieren auf einem anderen Wirkungsprinzip als die mRNA-Impfstoffe. Wie sind diese Unterschiede einzuordnen?

Liegt in dieser individuell forschenden Anschauungs- und Erkenntnisbildung unter Einbeziehung der aktuellen Zeit-Phänomene eine ebenso schützende Wirkung vor dem Corona-Virus, wie die objektiv wahrnehmende Haltung gegenüber dem Pockenkranken?

Diese Frage bejaht der ganzheitlich Forschende und Schriftsteller Heinz Grill18 gerade in der jetzi­gen Zeit. Nach seinen Forschungen führen vor allem die wachsenden medialen Suggestionen und Lügen in den vergangenen Jahren immer mehr einen Verlust der Integrität bei den Menschen herbei. Die zunehmende Schwächung daraus beschreibt er als eine wesentliche Ursache für die Entstehung der gesamten Corona-Situation. Auf höchstem Niveau entwickelt er verständliche Herangehenswei­sen für die aktuelle Notwendigkeit einer Denkerkraftung und Empfindungsentwicklung, die es dem Einzelnen möglich machen seine Integrität selbst wieder neu zu gründen. Einige seiner Forschungs­ergebnisse sowie weitere Forschungsbeiträge von verschiedenen anthroposophischen Ärzten finden in dem Buch „Bewusstsein und Immunsystem“19 zusammen. Ihm ist es ein großes Anliegen, in Zeit­bedingungen, in denen man sich in der Vereinzelung verstärkt aufreibt, im gegenseitigen Austausch Potentiale und Perspektiven für die Entwicklung freizusetzen.

Welche Motive verfolgt der Autor im Spiegelblatt und was lässt ihn die heftigen Beleidigungen so ungeniert öffentlich aussprechen? Fühlt er sich ganz vom Zeitgeist getragen, in dem bereits Wirkun­gen pflanzlicher Heilmittel als Einbildung abgetan werden? Oder will er unbewusst das Geistige fördern, indem er Rudolf Steiner so zentral in die Aufmerksamkeit platziert? Führt der Artikel dazu, dass Menschen sich für immer verschließen gegen alles Geistige und andere sich verstärkt dazu aufrichten können? Es bleibt wohl jedem Einzelnen überlassen diesen Ereignissen gegenüber eine eigene Stellung zu finden.

20.12.2021 von Sigrid Königseder

Dipl. Sozialpädagogin, Pädagogin für soziale Integrität und Meditation

_____________________________

Quellen und Anmerkungen:

1 – 4 Spiegel-Artikel

5 siehe Beitrag im Zdf über die biodynamische Landwirtschaft vom 11.12.2021, der u.a. einen Video enthält, in dem Rudolf Steiner zutiefst lächerlich gemacht und als geldgieriger Scharlatan dargestellt wird.

6, 18, 23 Rudolf Steiner, GA 177, S. 237 Vortrag vom 27. Oktober 1917

7 Rudolf Steiner, GA 177, S. 237 Vortrag vom 27. Oktober 1917

8 Rudolf Steiner, Zürich, 6. November 1917, 178, 90

9 Anm.: Diese Aussage machte Rudolf Steiner im Zusammenhang mit Impfungen, die er in der Zukunft kommen sah, „Es wird die Sehnsucht entstehen, daß allgemeines Urteil wird: Das Spirituelle, das Geistige ist Narretei, ist Wahnsinn! – Das wird man dadurch zu erreichen versuchen, daß man dagegen Impfmittel herausbringt, daß man, so wie man auf Impfmittel gekommen ist zum Schutz gegen Krankheiten, nun auf gewisse Impfmittel kommt, die den menschlichen Leib so beeinflussen, daß er den spirituellen Neigungen der Seele keine Wohnung gewährt. Man wird die Menschen gegen die Anlage für geistige Ideen impfen. Das wird man wenigstens anstreben : man wird Impfmittel versuchen, so daß die Menschen schon in der Kindheit den Drang zum geistigen Leben verlieren. Das ist aber nur eines von den Dingen, die zusammenhängen mit einer intimeren Kenntnis, die auftreten muß in diesem fünften nachatlantischen Zeitraum über den Zusammenhang dieser Naturvorgänge, Naturmittel, mit dem menschlichen Organismus. Sie werden in der entsprechenden Zeit in der Menschheit auftreten.“ Es stellt sich die Frage, ob sich diese Aussage auf die aktuelle Corona-Zeit beziehen lässt oder ob Rudolf Steiner Entwicklungen wahrgenommen hat, die sich erst noch in näherer oder fernerer Zukunft ereignen werden. Aus diesem Grunde habe ich nicht das ganze Zitat im Artikel verwendet.

10, 11, 12, 13 Rudolf Steiner, (Lit.:GA 314, S. 287f)

14 Rudolf Steiner, (Lit.:GA 314, S. 286f)

15 Durch die langjährige Stenographin Hedda Hummel ist überliefert:

In Berlin waren an einer Ecke die Pocken ausgebrochen. Soviel ich mich erinnere, wurden in den Schulen und Kinderhorten die Kinder geimpft. Dr. Steiner ordnete an, dass auch die Kinder in unserem Kinderhort geimpft würden und auch die Menschen, die im Kinderhort aus- und eingingen. Dr. Steiner selbst ließ sich auch impfen, auch Frau Dr. Steiner und auch wir alle oder fast alle, die im Hause aus- und eingingen. Dr. Steiner bekam selbst einen schlimmen Arm, die Pocken schlugen an, wie man sagt. Es ging damals der Witz rund, Dr. Steiner mache die Frauenbewegung mit – die darin bestand, dass wir alle, meistens Frauen, eben oft den kranken Arm gerieben haben.“ Wolfgang G. Vögele, S. 43, (Hrsg.): Sie Mensch von einem Menschen: Rudolf Steiner in Anekdoten, Futurum 2010, ISBN 978-3856362379)

16 BZ Die Stimme Berlins

17 Pockenimpfstoff – Wikipedia

18 https://heinz-grill.de/

„Überwindung der Impfung aus spiritueller Sicht“

19 Heinz Grill, „Bewusstsein und Immunsystem – Beiträge zur anthroposophischen Heilkunde“, 2021,

Stephan Wunderlich Verlag, ISBN 978-3-948803-05-6

21 Rudolf Steiner beschreibt den Zusammenhang zwischen der Pocken-Impfung, die auf der materiellen Ebene die Krankheit wegnimmt, aber auf der seelischen Ebene nicht die Krankheitsursache der Lieblosigkeit auflöst. „Nehmen wir an, eine ganze Anzahl von Menschen hätte sich wegen Lieblosigkeit gegen die Menschen hingezo­gen gefühlt, gewisse Infektionsstoffe aufzunehmen, um einer Epidemie zu verfallen. Nehmen wir weiter an, wir könnten gegen die Epidemie etwas tun. Wir würden dann in einem solchen Falle die äußere Leiblichkeit davor be­wahren, die Lieblosigkeit zum Ausdruck zu bringen, aber wir würden dadurch noch nicht die innere Neigung zur Lieblosigkeit fortgeschafft haben. Denken wir uns aber den Fall so, daß wir, wenn wir das äußere Organ der Lieblosigkeit fortschaffen, die Verpflichtung übernehmen, auf die Seele so zu wirken, daß wir auch der Seele die Neigung zur Lieblosigkeit nehmen. Das Organ der Lieblosigkeit wird im eminenten Sinne getötet – im äußeren leiblichen Sinne – in der Pockenimpfung.(Hamburg, 25. Mai 1910, 120, 170) ….. Wir schaffen nur die Notwendig­keit, andere Gelegenheiten und Einflüsse aufzusuchen, wenn wir irgendwelche Einflüsse hinwegräumen. Nehmen wir nun an, daß viele Epidemien, gemeinsame Krankheitsursachen, einfach darauf zurückzuführen sind, daß die Menschen, welche diese Krankheitsursachen aufsuchen, hinwegräumen wollen, was sie sich karmisch anerzogen haben, wie zum Beispiel bei der Pockenepidemie Organe der Lieblosigkeit. Brächten wir es zustande, diese Orga­ne hinwegzuräumen, so bliebe die Ursache der Lieblosigkeit trotzdem bestehen, und die betreffenden Seelen müß­ten dann in dieser oder einer andern Inkarnation den entsprechenden Ausgleich in einer andern Weise suchen.“ (Hamburg, 26. Mai 1910, 120, 174)

Heute werden in der Tat eine ganze Menge von äußeren Einflüssen und Ursachen hinweggeräumt, die sonst auf­gesucht worden wären zum Ausgleich gewisser karmischer Dinge, welche die Menschheit in früheren Zeitaltern auf sich geladen hat. Dadurch aber schaffen wir nur die Möglichkeit hinweg, daß der Mensch äußeren Einflüssen verfällt. Wir machen ihm das äußere Leben angenehmer oder auch gesünder. Dadurch erreichen wir aber nur, daß dasjenige, was der Mensch in dem entsprechenden Krankheitsverhältnis sich als karmischen Ausgleich gesucht hätte, nun auf anderem Wege gesucht werden muß. Die Seelen, welche auf diesem Wege heute in gesundheitlicher Beziehung gerettet werden, werden also dazu verurteilt, in einer andern Weise diesen karmischen Ausgleich zu su­chen. Und Sie werden ihn suchen müssen in zahlreichen Fällen, die gerade zu den geschilderten gehören. Indem ihnen durch ein gesünderes Leben größere physische Annehmlichkeit bereitet wird, indem ihnen das physische Leben erleichtert wird, wird die Seele dadurch in der entgegengesetzten Weise beeinflußt; sie wird so beeinflußt, daß sie nach und nach eine gewisse Leerheit, eine Unbefriedigtheit, eine Unerfülltheit empfinden wird. Und wenn es so fortgehen würde, daß das äußere Leben immer angenehmer, immer gesünder würde, wie man es nach den allgemeinen Vorstellungen im rein materialistischen Leben haben kann, dann würden solche Seelen immer weni­ger Ansporn haben, in sich selber weiterzukommen. Eine Verödung der Seelen würde in gewissem Sinne parallel einhergehen. …. Namentlich wird durch ein Leben in rein äußeren, physisch annehmlichen Zuständen der Hang erzeugt, nur über das Physische nachzudenken. Und wenn diese Neigung, sich nur mit dem Physischen zu be­schäftigen, nicht schon lange vorhanden wäre, so würde auch nicht die Neigung zum theoretischen Materialismus so stark geworden sein, wie es in unserer Zeit der Fall ist. So werden die Seelen leidender, während das äußere Leben gesünder gemacht wird.“ (Hamburg, 26. Mai 1910, 120, 175)

22 Anm.: Als ahrimanisch bezeichnet Rudolf Steiner alle Kräfte, die den Menschen an das Materielle binden und ihm die materielle Welt als die einzige Wirklichkeit erscheinen lassen. Auch die Lüge mit ihrer egoistisch-materia­listischen Vorteilssuche ist Ahriman zugeordnet.